Alle Infos rund um das Passivhaus
Ein Passivhaus ist so konzipiert, dass fast keine Energie gebraucht wird, um eine Wohlfühlatmosphäre im Haus zu erzeugen. Dabei spielen vor allem eine gute Dämmung, das passende Heizsystem und ein optimierter Grundriss eine wichtige Rolle, weil diese maßgeblich zur Reduktion des Wärmeenergiebedarfs beitragen.
Passivhaus Vorteile
- Mit dem Bau eines Passivhauses sparen die Bewohner viel Wärme, Energie und somit auch Kosten.
- Mehr Unabhängigkeit von zukünftigen Preiserhöhungen im Bereich Strom oder anderen Energieträgern.
- Der geringere Energiebedarf hilft beim Kampf gegen den Klimawandel und reduziert den CO2-Fußabdruck der Bewohner.
- Nahezu energieautarkes Wohnen vermittelt ein gutes Gefühl.
Passivhaus Nachteile
- Um den Passivhausstandard zu erreichen, müssen strenge Vorgaben und Kriterien eingehalten und ein separater Maßnahmenkatalog erfüllt werden. (Parallel zu KfW-Förderprogrammen)
- Besonders im Bereich Dämmung der Wände, Bodenplatte und Fenster fallen hohe Mehrkosten an.
- Hausausrichtung & Nachbarschaft (Verschattung) müssen mit berücksichtigt werden.
- Keine zusätzlichen Förderungen (außer eventueller regionaler Förderungen).
Bauen Sie ein förderbares Energieeffizienzhaus anstelle eines Passivhauses
Wir bei Hanse Haus können Ihnen den Traum eines Passivhauses gerne erfüllen und haben das in der Vergangenheit z.B. für Familie Siddall auch schon erfolgreich getan. Jedoch raten wir aufgrund des Kosten-Nutzen-Verhältnisses eher zum Bau eines förderbaren Energieeffizienzhauses. Der Energieverbrauch ist meist nur ein wenig höher als beim Passivhaus, jedoch kann dieser förderfähige Energieeffizienz-Standard bei Hanse Haus mit minimalen Anpassungen an unserer Standardausführung erreicht werden.
Passivhaus Definition
zum Thema Passivhaus
Die Grundidee eines Passivhauses ist es, durch die Verringerung des Wärmeverlustes ein Haus ohne Heizung bewohnbar zu machen. In der Praxis wird jedoch meistens noch zusätzlich eine sehr klein dimensionierte Heizung im Haus verbaut. Der Heizwärmebedarf liegt dementsprechend sehr viel niedriger als bei einem herkömmlich gebauten Haus.
Während in Häusern, die vor 1980 gebaut wurden, oft noch mehr als 200 khw/(m²a) für das Beheizen der Räume gebraucht wurden, wurden die Gesetze diesbezüglich immer weiter verschärft und dadurch die Bauweisen immer weiter optimiert. So liegt der Wärmeenergiebedarf von Häusern, die ab 2009 gebaut wurden, bei etwa 80 kWh/(m²a).
Maximaler Energieverbrauch eines Passivhauses
- Der jährliche maximale Heizwärmebedarf für eine Raumheizung liegt bei einem Passivhaus bei 15 kWh/m². Was ist der Heizwärmebedarf? Er zeigt, wie viel Wärmeenergie ein Gebäude in einem Jahr je Quadratmeter verbraucht, damit in der Wohnfläche die gewünschte Temperatur erreicht wird.
- 75 % weniger Endenergieverbrauch für alle Haushaltsanwendungen gegenüber Standardhäuser nach EEGG (passiv.de).
Die Energieeinsparung beim Heizen liegen dadurch 80 % niedriger als die heutigen Vorgaben für einen Neubau. Im Folgenden wird offensichtlich, dass die Einsparungen eines Passivhauses gegenüber eines KfW 40+ Hauses nur minimal sind, die Anforderungen und die Kosten für ein Passivhaus jedoch wesentlich höher sind.
Bestandsgebäude
- Heizwärmebedarf 80 - 100 kwh/m² pro Jahr
- Kosten pro Jahr ~10 €/m² -> 1500 € bei 150 m²
KfW 40+ Haus
- Heizwärmebedarf etwa 20 kwh/m² pro Jahr
- Kosten pro Jahr ~2 €/m² -> 300 € bei 150 m²
Passivhaus
- Heizwärmebedarf unter 15 kwh/m² pro Jahr
- Kosten pro Jahr ~1,5 €/m² -> 225 € bei 150 m²
Passivhausstandard
Damit ein Haus zu einem Passivhaus wird, müssen verschiedenste Vorgaben beachtet und Standards eingehalten werden. Erfüllt ein Haus den Passivhausstandard, kann es ausschließlich durch das Passivhaus Institut oder durch von diesem akkreditierte Institutionen als „Zertifiziertes Passivhaus“ ausgezeichnet werden.
Welche Besonderheiten gibt es beim Passivhaus zu beachten?
Die Anforderungen sind vielfältig, umfassen den kompletten Hausbau und können in drei grundlegende, aber eng miteinander verwobene Bereiche unterteilt werden.
Darauf müssen Bauherren achten, wenn sie ein Passivhaus bauen
Das Ziel beim Bau eines Passivhauses ist es, den U-Wert des Gebäudes möglichst niedrig zu halten. Bei einem Passivhaus müssen alle Teile der Außenhüllen so optimiert werden, dass sie neben einem Gesamt-U-Wert von < 0,15 W/m²K auch individuelle U-Werte einzelner Bauteile nicht überschreiten.
Was ist der U-Wert?
Der U-Wert bezeichnet vereinfacht die Wärme, die pro Quadratmeter Fläche durch einen Körper (z.B. die Wand) fließt.
Aus den Anforderungen an ein Passivhaus ergeben sich beim Bau bestimmte notwendige Voraussetzungen, die in drei Kategorien unterteilt werden können.
Minimierung des Wärmeverlustes
Gebäudehülle
Das Ziel ist es, eine Gebäudehülle zu bauen, durch die so wenig Energie wie möglich verloren geht. Dies ist der wichtigste, weitreichendste, effektivste, aber auch der am schwersten umzusetzende Aspekt bei der Konzeption und Errichtung eines Passivhauses.
Hierbei gibt es drei Hauptaspekte zu berücksichtigen:
- Dämmung der Außenhülle
- Winddichtheit
- Verhinderung von Wärmebrücken
Anforderungen an ein Passivhaus
Bei der Dämmung der Außenhülle kommt es nicht nur darauf an, bestimmte Teile wie beispielsweise die Wand zu dämmen, sondern dass alle Komponenten, die zur Außenhülle gehören, einen niedrigen U-Wert ausweisen und somit die gesamte Gebäudehülle einen U-Wert von unter 0,15 W/m²K erreicht. Die relevanten Hausteile sind hierbei die Bodenplatte, die Kellerdecke, die Außenwand, die Fenster, die Außentüren, das Dach und die oberste Geschossdecke. Für jedes dieser Teile wurde vom Passivhaus Institut ein maximaler U-Wert vorgegeben, der in jedem Fall erreicht werden muss.
Passivhaus Wandaufbau
Was muss eine Passivhauswand können?
Unabhängig davon, ob es sich beim Wandaufbau um Beton, Stein auf Stein oder um eine Holzständerbauweise handelt, kann der U-Wert von 0,15 W/m²K nur erreicht werden, wenn genug Dämmmaterial verbaut wird. Je besser die Dämmeigenschaften der Materialien und je weniger Wärmebrücken vorhanden sind, desto weniger Material wird dafür benötigt bzw. desto dünner wird die Wand.
Obwohl die Standardwände von Hanse Haus bereits KfW 40+ tauglich sind und somit sehr gute Dämmeigenschaften aufweisen, muss diese für den Bau eines Passivhauses nochmals angepasst werden. Um den mittleren Gebäude-U-Wert von 0,15 W/m²K sicherstellen zu können, wird dabei die Dicke der Außenwand-Dämmung von 15cm auf 25cm erhöht, wodurch die Wand einen U-Wert von 0,093 W/(m²K) erreicht. Diese Anpassungen sind (bei jedem Hersteller) natürlich mit zusätzlichem Investitionsaufwand verbunden.
Passivhaus Dachaufbau
Jeder Dachtyp möglich
Grundsätzlich sind alle Dachformen für den Bau eines Passivhauses geeignet. Da dem Dach bei der Reduzierung von Wärmeverlust des Hauses eine wichtige Rolle zufällt, ist der einzig wichtige Fakt, dass es so gut gedämmt sein muss, um den notwendigen U-Wert zu erreichen.
Bei der Dämmung gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Das Dach an sich wird gedämmt, sodass das Dachgeschoss ebenfalls wärmeisoliert ist. Damit kann dieses entweder bewohnt werden oder später zu einem bewohnbaren Zimmer ausgebaut werden. Der zu erreichende U-Wert ist bei dieser Lösung 0,100 W/m²K.
2. Bei einem unbeheizten Dachgeschoss hingegen wird die oberste Geschossdecke wärmeisoliert und ist somit maßgeblich für den zu erreichenden U-Wert. Dieser liegt beim Passivhaus bei maximal 0,100 W/m²K.
Info: Ein Satteldach bei Hanse Haus für ein KfW 55 Haus hat einen U-Wert von 0,158 W/m²K und für ein KfW 40(+) Haus einen U-Wert von 0,128 W/m²K.
Passivhaus Fenster
Welchen Dämmwert müssen Fenster beim Passivhaus haben?
Die Fenster bei einem Passivhaus müssen dreifachverglast sein, da sie einen U-Wert von 0,8 W/m²K vorweisen müssen. Genau wie beim Wandaufbau ergibt sich der U-Wert des gesamten Fensters aus der Summe der Einzelteile: U-Wert der Verglasung und U-Wert des Fensterrahmens. Zusätzlich haben auch die Verbindung beider Einzelteile sowie die Fenstergröße Einfluss auf den U-Wert. Genauere Werte zur Berechnung des U-Werts von Fenstern finden Sie in unserem Baulexikon auf der Seite U-Wert.
Passivhaus Tür
Welche Anforderungen haben Außentüren in einem Passivhaus?
Außentüren in einem Passivhaus müssen einen U(d)-Wert von 0,8 W/(m²K) erfüllen. Dieser Wert ergibt sich aus dem U-Wert der Summe der Einzelteile Tür-Rahmen, der Tür-Füllung und der Glaselemente.
Aus welchen Materialien kann eine Türe für ein Passivhaus sein?
Durch die hervorragenden Dämm-Eigenschaften werden in Passivhäusern vor allem Türen aus Holz oder aus Edelstahl eingebaut. Hierbei kann notwendig sein, eine Tür mit Kerndämmung zu verbauen, da beispielsweise Vollholztüren den notwendigen U-Wert nicht erreichen.
Neben einer guten Dämm-Eigenschaft muss die Haustür eines Passivhauses auch hohe Luftdichtigkeit vorweisen.
Nicht alle Eingangstüren sind demnach für die Nutzung im Passivhaus geeignet. Bei dem Bau eines Passivhauses mit Hanse Haus können Sie entweder Kuststofftüren von Kneer verwenden oder ausgewählte Holz oder Stahltüren, die einen entsprechenden U-Wert aufweisen.
Passivhaus Bodenplatte
Anforderungen an die Bodenplatte beim Passivhaus
Da die Bodenplatte an sich nicht die Dämmeigenschaften erreicht, die für ein Passivhaus notwendig sind, muss auch diese zusätzlich mit Dämmung versehen werden, damit ein U-Wert von maximal 0,12 W/m²K erreicht werden kann. Gehandhabt wird dies meistens mit einer dicken Dämmschicht unterhalb der Bodenplatte und einer dünneren Dämmschicht oberhalb der Bodenplatte.
Mögliches Dämmmaterial über der Bodenplatte:
- Polystyrolschaum
- Mineralfaserdämmung
Mögliches Dämmmaterial unter der Bodenplatte:
- Schaumglas
- Polyurethanschaum
- Polystyrol
Bei Hanse Haus werden so in der Regel 120mm Dämmmaterial auf der Bodenplatte und 300mm Dämmmaterial unterhalb der Bodenplatte angebracht. Dadurch ergibt sich ein U-Wert von 0,09 W/m²K.
Wie Winddicht muss ein Passivhaus sein?
Die Dichtheit eines Hauses ist ebenso entscheidend für die Zertifizierung eines Passivhauses. Bei undichten Gebäudehüllen gehen durch den unkontrollierten Austausch der Außen- & Innenluft wertvolle Energie verloren. Bei einer undichten Außentür entweicht die Wärme direkt mit der Luft nach draußen. Außentüren für Passivhäuser müssen eine Luftdichtheitsklasse 3 nach DIN EN 122207 erfüllen.
Blower-Door-Test
Der Blower-Door-Test (Luftdichtheitsmessung) ist die Standardmethode, um die Luftdichtheit eines Hauses festzustellen, die nach dem GEG vorgegeben ist. Dabei handelt es sich um eine Differenzdruckmessung, die aufzeigt, wie luftdicht ein Gebäude bei geschlossenen Türen und Fenstern ist. Mithilfe des Ergebnisses lassen sich luftdurchlässige Stellen aufdecken, über die Luft und somit Wärme entweicht, was wiederum zu einem erhöhten Energiebedarf führen würde.
Ungeplante Wärmeverluste verhindern
C) Verhinderung von Wärmebrücken
Wärmebrücken (umgangssprachlich auch Kältebrücken genannt) sind Verbindungen zwischen dem Inneren und Äußeren eines Hauses. Während die Wärme z.B. bei geschlossenen Teilen einer Wand sehr lang braucht, um von innen nach außen zu gelangen (oder andersherum), kann die Wärme in diesen Wärmebrücken sehr schnell von innen nach außen dringen. Dadurch geht viel Wärme verloren, weshalb Wärmebrücken auch als energetische Schwachstellen bezeichnet werden.
Damit ein Haus zu einem Passivhaus zertifiziert werden kann, müssen diese Wärmebrücken deshalb um jeden Preis minimiert werden.
Typische Stellen von Wärmebrücken
- Anschlussstellen von Bodenplatte & Dach an Außenwand, Geschossdecke und Innenwänden
- Rollladenkästen
- Verbindung von Fensterrahmen, Fenstern und Türen
- Herausragende Bauteile wie Erker, Balkone und Vordächer des Daches
- Anschlüsse der Geschossdecken
„Der Vorteil eines Fertighauses ist die werksseitige Fertigstellung der Wände, wodurch die Dämmung standardisiert lückenlos eingebaut werden kann und so Baufehler in diesem Bereich vermieden werden können. Außerdem werden durch den hohen Grad der Standardisierung individuelle Fehler minimiert.“
Effiziente Belüftung & moderne Heizung
Haustechnik
Während die Dämmung des Hauses dafür sorgt, dass möglichst wenig Wärme oder Luft verloren gehen, braucht es eine moderne Haustechnik, um ein angenehmes Wohnklima mit möglichst wenig Energieaufwand zu erhalten. Die Lüftung sorgt dabei für einen stetigen und effizienten Austausch der Raumluft, und das Heizungssystem für die Produktion der fürs Wohlbefinden notwendigen Restwärme.
- Lüftung im Passivhaus
- Heizung im Passivhaus
Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Ein Passivhaus verbraucht unter anderem so wenig Energie, weil das Haus sehr dicht ist und somit keine Wärme verloren geht. Diese Dichtigkeit bewirkt jedoch auch, dass das Wasser in Form von Dampf, der beim Duschen, Kochen oder durch die Personen im Haus entsteht, nicht nach draußen transportiert werden kann. Deshalb muss ein alternativer Weg gewählt werden, um die Luft ins Freie zu leiten, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zentrales Lüftungssystem
Eine zentrale Funktion hat dabei der Wärmetauscher, in dem die warme und kalte Luft so aneinander vorbeigeleitet wird, dass sich die Temperaturen angleichen, d.h. dass die kalte Frischluft erwärmt wird, bevor sie in den Wohnraum zurückgeführt wird. Die Wärmerückgewinnung liegt dabei bei etwa 90 %. So kann das Haus mit geringem Wärmeverlust konstant mit Frischluft versorgt werden.
In Zimmern mit viel Verdunstung wird die Luft üblicherweise nach draußen gezogen:
- Küche
- Bäder
- Toiletten
In Wohnräumen wird die Luft üblicherweise hinzugeführt:
- Wohn- & Esszimmer
- Schlaf- & Kinderzimmer
- Büros
Welche Heizungsart kann genutzt werden?
Die Heizung ist ein wichtiger Bestandteil des Energiebedarfs eines jeden Hauses. Beim Passivhaus kommt es besonders auf die Energieeffizienz des Systems an. Aufgrund der notwendigen Belüftung und der Luftdichtheit müssen hierbei manche Besonderheiten beachtet werden.
Luft-Wasser-Wärmepumpe im Passivhaus
Ein Passivhaus benötigt nur wenig Wärme von einer Heizung, weshalb eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine sehr gute Lösung ist. Der Vorteil einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist der niedrige Energieverbrauch im niedrigen Heiztemperaturbereich. Deshalb wird diese nur in Verbindung mit einer Niedrigtemperaturheizung wie einer Wand- oder Fußbodenheizung eingesetzt, die dann großflächig, aber mit niedriger Temperatur das Haus heizt.
Vorteile einer Luft-Wasser-Wärmpumpe beim Passivhaus
- Die Anlage gewinnt durch den Einsatz von Strom, Wärme (bei Bedarf Ökostrom). In einem Passivhaus kommt dieser im besten Fall von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach.
- Die Anlage braucht (im Gegensatz zur Ölheizung oder einem automatisierten Pelletofen) nur wenig Platz im Haus.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe wird im Gegensatz zu einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit der Wärme der Außenluft keine Flüssigkeit, sondern direkt die Luft erwärmt. Die Luft wird hierbei in das Haus und gleichzeitig die warme Innenluft nach außen gesaugt. Dabei temperiert die abgesaugte Raumluft die angesaugte Frischluft. So kann etwa 90 % der Wärme übertragen werden. Wenn an extrem kalten Tagen diese Wärmeübertragung für eine angenehme Temperatur nicht ausreicht, wird die Luft zusätzlich mithilfe eines Zuluftnachlasserhitzers auf die richtige Temperatur erwärmt. Die Lüftungsanlage ist somit in der Luft-Luft-Wärmepumpe integriert.
Vorteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe beim Passivhaus
- Die Anlage gewinnt durch den Einsatz von (bei Bedarf Öko-) Strom, Wärme. In einem Passivhaus kommt dieser im besten Fall von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach.
- Die Anlage braucht (im Gegensatz zur Ölheizung oder einem automatisierten Pelletofen) nur wenig Platz im Haus.
Pelletofen und Schwedenofen im Passivhaus
Das Passivhaus kommt ohne direkte Wärmequellen aus, jedoch gibt es Menschen, die und sei es nur der Gemütlichkeit wegen, nicht auf ihren heiß geliebten Ofen verzichten wollen. Denn Fakt ist: Feuer gibt einem Raum eine ganz eigene Atmosphäre und strahlt eine besondere Wärme aus.
Voraussetzungen für einen Pelletofen oder Schwedenofen im Passivhaus:
- Er muss raumluftunabhängig betrieben werden können, da die gedämmte Gebäudehülle eine raumseitige Zuluftversorgung verhindert und somit dauerhaft ein Fenster geöffnet werden müsste, damit der Pelletofen betrieben werden kann. -> Dies ist wiederum mit dem Prinzip eines Passivhauses nicht vereinbar.
- Die Lüftungsanlage muss zudem gegen Unterdruck abgesichert sein oder direkt mit dem Ofen interagieren können (Unterdrucksteuerung).
- Da der Kamin die gedämmte Gebäudehülle durchbricht, besteht die Gefahr, dass hier eine Wärmebrücke entsteht. Deshalb muss auf thermische Dichtheit der betroffenen Teile wie der Zuluftleitung oder dem Schornstein selbst geachtet werden. Gleichzeitig dürfen diese nicht zu kalt werden, um Kondenswasser und die Gefahr von Schimmelbildung zu verringern.
Natürlich gibt es auch noch andere Heizungsformen wie Sole- oder Erdwärmepumpen, die Nutzung einer Gasbrennwerttherme oder auch einer Brennstoffzellenheizung. Jedoch sind diese heutzutage beim Neubau weniger verbreitet und wurden deshalb hier nicht weiter ausgeführt.
Die Sonnenenergie optimal nutzen
Die Sonne ist ein wichtiger Faktor bei der Planung eines Passivhauses. Sie kann bei der richtigen Ausrichtung extrem viel Wärme & Strom erzeugen und somit Energie einsparen.
- Ausrichtung des Hauses
- Photovoltaikanlage
Wie wichtig ist die Ausrichtung für ein Passivhaus?
A) Ausrichtung des Hauses
Wichtig sind Fensterfronten Richtung Süden, um die Energie der Sonne, vor allem in den Wintermonaten optimal nutzen zu können. Dabei ist eine komplett auf Süden gerichtete Fassade am effektivsten. Bei einem Winkel bis 20° aus Süd gedreht, sind etwa 5 % weniger Energiegewinn einzurechnen, bei über 20° sind die Energiegewinne extrem hoch.
Planung von Fenstern
Was bei der Planung der Fenster zu beachten ist
- Große Fensterfronten sollten in Richtung Osten, Süden und Westen ausgerichtet sein, um zu jeder Tageszeit und vor allem im Winter jeden Sonnenstrahl einfangen und in Wärme umwandeln zu können.
- Auf der Nordseite hingegen sollte für einen optimalen Energiehaushalt nur wenige und kleine Fenster eingeplant werden, da hier keine Wärme durch die Sonne gewonnen werden kann und Fenster im Vergleich zu Wänden relativ viel Wärmeverlust erzeugen und im Norden keine Sonneneinstrahlung erfolgt.
- Genauso wichtig sind Verschattungsmöglichkeiten (vor allem in Richtung Süden) der Fenster, da sich das Haus sonst im Sommer durch die Sonneneinstrahlung schnell aufheizen kann. Möglichkeiten sind hierbei Raffstores oder auch weiter hervorstehende Giebel, die gegen die Mittagssonne verschatten.
Maximale Energie aus der Sonne gewinnen
B) Photovoltaikanlage
Die Nutzung einer Photovoltaikanlage und die Nutzung des selbst produzierten Stroms machen ein Passivhaus oftmals zu einem Nullenergiehaus oder sogar zu einem Plusenergiehaus. Durch den reduzierten Stromverbrauch verringern sich die Kosten und durch die Einspeisung werden sogar zusätzliche Erträge erwirtschaftet. Die richtige Photovoltaikanlage zu finden ist eine sehr individuelle Problemstellung, die schwer pauschal beantwortet werden kann.
Was beim Passivhaus bei einer Photovoltaikanlage zu beachten ist
- Verbrauchen Sie den ganzen Tag über Strom oder eher morgens und abends?
- Ausrichtung des Daches (Nord/Süd oder Ost/West)
- Heizen Sie durch eine Wärmepumpe mit Strom und soll der Stromverbrauch von der PV-Anlage so gut wie möglich abgedeckt werden?
- Wollen Sie sich in den nächsten Jahren ein E-Auto kaufen?
Aufgrund der vielen Aspekte, die beachtet werden müssen, ist dies ein Thema, das ausführlich mit einem Energieberater diskutiert werden kann und muss.
Passivhaus Förderung
Derzeit gibt es keine bundesweite Förderung, die speziell auf Passivhäuser ausgelegt ist. Auf regionaler oder kommunaler Ebene gibt es manchmal spezielle Förderungen, die meist beim Liegenschaftsamt vor Ort angefragt werden können. Das Passivhaus Institut hat hierzu eine Übersicht zu regionalen Passivhausförderungen erstellt.
Natürlich erhält man beim Bau eines Passivhauses allgemeine Förderungen aufgrund der Energieeffizienz, die man auch beim Bau eines KfW 40+ Hauses erhält:
- Aktuelle Hausbau-Förderungen für klimafreundliche Neubauten (zinsgünstiger Kredit)
- Batteriespeicherförderung (abhängig vom Bundesland)
Passivhaus Kosten
Wie bei jedem anderen Bauprojekt können die Kosten eines Passivhauses nicht pauschal angegeben werden. Vergleicht man jedoch das Passivhaus mit einem KfW 40+ Haus das (zumindest bundesweit) mit denselben Mitteln gefördert wird, fällt auf, dass für das Passivhaus wesentlich strengere Richtlinien gelten und somit die Kosten auch wesentlich höher ausfallen.
- Mehrkosten für eine dickere (beim gleichen Material) Dämmung von Wänden, Dach & Bodenplatte.
- Mehrkosten für spezielle Außentüren und Fenster.
Neben den Kosten müssen auch auf andere gestalterische und bauliche Besonderheiten geachtet werden:
- Kompakte Bauweise - Erker oder Anbauten sind schwierig zu realisieren.
- Das Haus sollte perfekt zur Sonne hin ausgerichtet sein.
-
Die bauliche Situation vor Ort fließt in die Planung mit ein. Vorhandene Verschattungen und Gegebenheiten des Grundstücks können zu erhöhten Anforderungen an die Gebäudehülle führen, da solare Erträge geringer ausfallen.
- Fenster im Nordbereich nur eingeschränkt möglich.
Passivhaus Beispiele
Sie sind daran interessiert, wie sich das Leben in einem Passivhaus anfühlt und ob man den Unterschied zu einem herkömmlichen Haus überhaupt bemerkt?
Besuchen Sie am Tag des Passivhauses eines der zahlreichen Passivhäuser in ganz Deutschland, die an diesem Tag jedes Jahr ihre Pforten für Besucher öffnen.
Außerdem können Sie jederzeit an unserem Bauherrenzentrum das zertifizierte Passivhaus Variant 192 besuchen und sich so selbst ein Bild von einem bestehenden Passivhaus machen.
Ein Bauherrenbericht von Familie Siddall
Lesen Sie das Bauherreninterview mit Familie Siddall aus Schottland, die mit Hanse Haus ihren Traum vom Passivhaus verwirklicht haben:
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